Kinderzentren sind nicht nur was für Kinder

Sri Lanka: Viele kennen die Insel im Indischen Ozean nur als Urlaubsparadies mit herrlichen Stränden oder als malerisches Setting eines Kolonialzeitromans über Teeplantagenbesitzer. Andere erinnern sich an den fast dreißig Jahre andauernden Bürgerkrieg, der große Teile des Nordens und Ostens verwüstete und Hunderttausenden das Leben kostete, oder an die verheerende Zerstörung durch den Tsunami an Weihnachten 2004.

Sri Lanka trägt alle diese Gesichter – atemberaubende Landschaften und natürliche Schönheit, Frohsinn und Lebensmut, aber auch tiefe Armut, Ausbeutung, Angst und noch längst nicht verheilte Wunden der Vergangenheit. Besonders in den Teeplantagen und den ehemaligen Bürgerkriegsgebieten ist die Bevölkerung sehr bedürftig und kann sich meist nicht selbst aus den Stricken von Armut und Ausbeutung befreien. Um Armut zu bekämpfen, Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten und Menschen eine wirkliche Perspektive für die Zukunft zu geben, hat NCM Lanka, Helping Hands‘ örtlicher Partner, in derzeit 38 Orten Kinderzentren bzw. auf Kinder ausgerichtete Dorfentwicklungsprogramme begonnen, in denen 4253 Kindern eine Zukunft geschenkt wird.

Einige dieser Kinderzentren unterstützt Helping Hands direkt durch Patenschaften oder hat sie in der Vergangenheit durch größere Spenden, teilweise als Anschubfinanzierung, gefördert. Ende 2015 waren das sieben Kinderzentren: Chettikkulam (165 Kinder), Manthuwil (111 Kinder) und Umayal Puram (45 Kinder) in ehemaligen Bürgerkriegsgebieten im Norden; Trincomalee (89 Kinder) und Vandaramulai (100 Kinder) in ehemaligen Bürgerkriegsgebieten im Osten; Dimbulla (349 Kinder) in den Teeplantagen der zentralen Bergregion und Unawatuna (40 Kinder) in einer bedürftigen Gegend im Süden.

Folgend sind einige Auszüge aus Berichten über diese Kinderzentren, die unser örtlicher Partner („NCML“) uns jedes Quartal sendet (die Berichte sind aus dem Englischen übersetzt). Diese Berichte betonen besonders auch eine Tatsache: Kinderzentren sind nicht nur etwas für Kinder: Auch ihre Familien und das ganze Dorf profitieren davon.

 

Über die „liebevolle Atmosphäre“ in den Kinderzentren (Bericht vom Sommer 2015)

Die Examen des zweiten Halbjahrs sind eben vorbei. Als NCML sich über die Fortschritte der Kinder in den Kinderzentren erkundigte, wurde uns berichtet, dass die Kinder sehr gut abgeschnitten haben. Die Lehrer und Schulleiter sind überzeugt, dass diese guten Resultate ausschließlich auf den Nachmittagsunterricht im Kinderzentrum zurückzuführen sind. “Die Lehrer unterrichten gut und auch die tägliche Mahlzeit, die die Kinder in den Kinderzentren bekommen, hat zum Wachstum beigetragen”, sagten sie.

Ein weiterer Grund für diesen Erfolg ist die liebevolle Atmosphäre in den Kinderzentren. Den Lehrern und Helfern wird nahegelegt, immer freundlich, liebevoll und fürsorglich mit den Kindern umzugehen, auch in sehr schwierigen Situationen. Sie sollen die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder in Betracht ziehen.

NCML ist sich bewusst, dass das alles gar nicht so einfach ist. Deshalb bietet NCML auch gelegentlich Programme für die Lehrer und Helfer an. Etwa einmal im Quartal sind alle sogenannten „Caregivers“ eingeladen, ein oder zwei Nächte im Gästehaus des Hauptbüros von NCM Lanka zu verbringen. Dort werden dann auch Programme angeboten, die ihnen helfen, vom Stress und Druck zu entspannen. Das hat sehr positive Ergebnisse erzielt. Die Atmosphäre in den Kinderzentren ist sehr kinderfreundlich und die Kinder genießen ihre Zeit dort sehr; sie schließen neue Freundschaften und kreativere Methoden des Unterrichtens helfen ihnen, sich positiv zu entwickeln.

 

Örtliche Selbstbeteiligung: Schulmahlzeit und Selbsthilfegruppe in Unawatuna (Bericht vom Sommer 2015)

Auf einem winzigen Hügel beim Strand von Unawatuna befindet sich eine kleine Schule. Hier besuchen 40 Kinder die Klassen 1 bis 5. NCML begann vor einem Jahr, die Schule zu unterstützen. In Sri Lanka geschieht es oft, dass eine Schule mit geringer Schülerzahl von der Regierung geschlossen wird und die Kinder andere Schulen im Umkreis besuchen müssen. Das ist nicht einfach für die Kinder, da die anderen Schulen weiter entfernt sind als ihre Dorfschule. Wir hatten gehofft, dass durch unsere eingeleiteten Maßnahmen der Wert der Ausbildung gesteigert wird und so weitere Kinder dazukommen würden und die Schule nicht geschlossen wird. Das ist jetzt etwas über ein Jahr her und die Schule ist weiterhin geöffnet. Es gab bisher keinerlei Warnungen seitens der Regierung bezüglich einer Schließung.

Im Frühjahr waren die Eltern zu zwei wichtigen Informationsabenden eingeladen. Zuerst sprachen wir mit ihnen über die Fortschritte, die ihre Kinder bisher gemacht hatten. In einem zweiten Treffen ging es um die Einführung einer Schulmahlzeit und die Beteiligung der Eltern an diesem Projekt.

Es ist erstaunlich, wie kooperativ die Eltern des Unawatuna Kinderzentrums sind. Über die Einführung einer Schulmahlzeit waren sie begeistert. Wir betonten, dass wir ein hohes Maß an örtlicher Selbstbeteiligung benötigen, um diese Schulmahlzeit langfristig anzubieten. Die Reaktion der Eltern war überwältigend. Sie bildeten umgehend ein Komitee, um dieses Programm zu unterstützen. Sie sammelten Geld und kümmerten sich erst mal um die Speisekammer. Dann richteten sie eine kleine Küche ein, sodass die Mahlzeit direkt in der Schule zubereitet werden kann. Dazu sammelten sie noch Gelder, um die Küchenutensilien zu kaufen. Jetzt hat die Schule in Unawatuna ihre eigene Küche mit genügend Utensilien, um für eine größere Versammlung Essen zuzubereiten.

Zusätzlich wurde ein Terminplan erstellt, bei dem die Mütter abwechselnd an der Reihe sind, um bei der Zubereitung der Schulmahlzeit zu helfen. Bisher haben sich alle Mütter an die Liste gehalten und erscheinen wie geplant, um ihre Pflicht zu erfüllen. NCML spendet die nötigen Nahrungsmittel und die Mahlzeit wird hygienisch in der Schule zubereitet und vor dem Nachmittagsunterricht an die Kinder serviert. Auch dabei helfen die Eltern. Es ist bemerkenswert, wie sehr die Eltern die Ausbildung und Entwicklung ihrer Kinder unterstützen.

Kürzlich wurde auch eine Selbsthilfegruppe begonnen. Die Gruppe ist zwar noch in den Startlöchern, sodass noch keine tiefgreifenden Aktivitäten stattgefunden haben. Aber die Gruppe hat sich bereits ein paar Mal getroffen, ein Komitee gewählt und sich auf die Grundregeln geeinigt. Die jungen Frauen sind sehr erfreut und aufgeregt. Wir planen, gemeinsam mit der örtlichen Abteilung für Landwirtschaft die Frauen in Gartenbau und Gemüsezucht sowie anderen Programmen für den Lebensunterhalt zu schulen, die auch das Einkommen der Familien steigern wird. Wir sind zuversichtlich über den Erfolg dieser Gruppe, da sich schon eine starke Teamfähigkeit und Zusammenhalt herausgebildet hat.

 

Dimbulla Kinderzentrum: Größter Erfolg seit 20 Jahren (Bericht aus unserem E-Newsletter November 2014; freie Übersetzung des Berichts von NCM Lanka im Herbst 2014)

Dimbulla in Sri Lankas Bergregion ist bekannt für den guten Tee, der dort geerntet wird – aber auch für die Armut, Ausbeutung und Perspektivlosigkeit der Familien, die auf den Teeplantagen arbeiten und dort unter bedürftigsten Verhältnissen leben. Im Sommer 2012 besuchte ein paXan-Team diesen Ort und führte dort unter anderem ein Ferienprogramm für die Kinder durch. Als Folge dieses Einsatzes konnte im Herbst 2012 ein Kinderzentrum für die Kinder in Dimbulla eröffnet werden, das seit Januar 2013 in der örtlichen Schule stattfindet, der größten in dieser Gegend. Von den 349 Kindern, die im Kinderzentrum Ergänzungsunterricht und weitere Hilfe erhalten, werden einige durch Patenschaften aus Deutschland unterstützt.

Diese örtliche Schule besteht seit über fünfzig Jahren und bemüht sich, trotz knapper Ressourcen den Kindern aus Dimbulla und umliegenden Dörfern eine ausreichende Ausbildung zu bieten. Aber obwohl die Aussicht aus den Fenstern der Schule – auf malerische Teegärten so weit das Auge reicht – atemberaubend sein mag, die Aussicht der Schüler auf eine bessere Zukunft ohne Armut ist gering. Kein einziges Kind hatte in den letzten zwanzig Jahren das Examen bestanden, das in Sri Lanka landesweit alle Schüler der 5. Klasse absolvieren müssen und das somit einen Messwert für das akademische Niveau der Schule bietet.

In diesem Jahr hat sich das geändert. Von den 20 Fünftklässlern, die diesen Sommer das Examen absolvierten, erreichten 17 eine Punktzahl über 100 – bereits eine großartige Leistung für diese Schule – und drei Schüler bestanden die Prüfung (mit über 157 Pkt.); sie erhalten nun ein Stipendium für eine von ihnen frei wählbare weiterführende Schule und somit eine echte Chance auf eine gute Ausbildung und deutlich bessere Berufschancen.

Das Prüfungsergebnis ist ein riesiger Erfolg für die Lehrer in Dimbulla, die das ganze Jahr über viel Zeit und Energie investiert haben. “Seit das Kinderzentrum hier begonnen hat, konnten wir enorme Fortschritte beobachten”, betonte der Schulleiter in einem Gespräch. “Es hat einen großen Unterschied gemacht, dass die Lehrer jetzt mehr Zeit mit einzelnen Kindern verbringen und wirklich auf ihre Bedürfnisse eingehen können.”

Die Schule ist sehr stolz auf ihre drei Stipendiaten: alles Kinder von Teepflückern, die die Kosten für die notwendige Vorbereitung auf das Examen nie selbst hätten bezahlen können. Dass ihre Kinder eine gute Schulbildung erhalten und sich so aus dem Teufelskreis der Armut befreien können, der die meisten Familien auf den Teeplantagen gefangen hält, das ist der Traum vieler Eltern hier. Dank des Kinderzentrums darf dieser Traum nun für drei Familien Wirklichkeit werden.

 

Besserer Lebensstandard durch Hühnerzucht in Umayal Puram (Bericht vom Winter 2014/2015)

Das Dorf Umayal Puram liegt weit verstreut auf dem schmalen Stück Land, das die nördliche Halbinsel mit Sri Lanka verbindet. Durch diese Lage wurde der Ort vom Bürgerkrieg besonders hart getroffen und von beiden Seiten bekriegt. Viele der Ortsbewohner verbrachten Jahre damit, sich im Dschungel zu verstecken und später in Flüchtlingslagern zu leben. Nachdem die Menschen nach Ende des Bürgerkriegs vor einigen Jahren in ihr Heimatdorf zurückkehrten, war nichts mehr übrig, mit dem sie ihr Leben neu hätten beginnen können – nur ödes Land, trocken und für die Landwirtschaft unbrauchbar. An vielen Orten hat sich das bis heute nicht geändert. Aber in den letzten Jahren hat die Regierung auch viel in die Verbesserung der Infrastruktur investiert; neue Straßen wurden gebaut, die Häuser zumindest an den Hauptstraßen wurden mit Strom versorgt und andere Besserungen sind in Vorbereitung.

Auch NCML hat Projekte begonnen, um den Familien in Umayal Puram beim Neuanfang zu helfen. Im Rahmen des örtlichen NCM Lanka Kinderzentrums wurde, wie in anderen Kinderzentren auch, eine Selbsthilfegruppe gebildet, zu der derzeit 13 Frauen und Witwen des Dorfes gehören. Sie haben sich bisher fünfmal getroffen und wichtige Bedürfnisse ihrer Dorfgemeinschaft diskutiert. Durch die Selbsthilfegruppe hat NCML 28 extrem arme Familien für zusätzliche Unterstützung ausgewählt. Dabei geht es erst einmal darum sicherzustellen, dass die Menschen genügend zu essen haben. Die meisten Haushalte haben weniger als zwei Mahlzeiten pro Tag, und das ist nicht so einfach zu ändern. Als erste Phase im Kampf gegen den Hunger hat NCML in allen Dörfern, in denen es Kinderzentren gibt, ein sogenanntes „Livelihood Program“ geplant, ein Programm zur Sicherstellung des Lebensunterhalts.

Die 28 ausgewählten Familien in Umayal Puram besuchten zwei Schulungen über Hühnerzucht, wo sie unter anderem auch lernten, auf die Gesundheit und Sicherheit der Hühner zu achten, um Verlust zu vermeiden und die Produktivität zu erhöhen. Hühnerzucht ist ein sehr beliebtes Nebeneinkommen in Sri Lanka, da es niedrige Kosten hat und wirtschaftlich sehr effizient ist – die Vögel picken auf den Feldern und vermehren sich schnell. Eine Henne legt dort im Durchschnitt 13–15 Eier und kann in der Regel 9–11 Eier ausbrüten. Manche Hennen brüten zweimal im Jahr oder öfter, sodass ein Paar sich im Jahr auf 22 Hühner erhöhen kann. Wenn die Familie das, was sie nicht verzehrt, auf dem Markt verkauft, kann sie bis zu einem Dollar pro Tag zu ihrem normalen Einkommen dazu verdienen.

Die Familien beteiligten sich selbst an der Vorbereitung des Projekts, unter anderem dadurch, dass jede Familie für den Bau ihres eigenen Hühnerstalls verantwortlich war. Außerdem werden 10% des monatlichen Einkommens an die Selbsthilfegruppe zurückgegeben.

Das Kinderzentrum profitiert auch in dem Sinne von diesem Projekt, dass das erhöhte Einkommen und gesünderes Essen den Kindern helfen wird, im Unterricht besser mitzukommen. Nach einem guten Frühstück am Morgen können sie sich am Unterricht besser beteiligen; auch werden weniger Fehltage erwartet, was zweifellos ihrer akademischen Entwicklung zugutekommt. Dadurch können die Lehrer sich vermehrt auf Kinder mit Lernschwächen konzentrieren. Und natürlich reduziert der bessere Zugang zu nahrhaftem Essen auch die Mangelernährung.

 

„Straßenbau“ in Chettikkulam: Mission Accomplished (Bericht vom Winter 2014/2015)

Da Kinderzentren im Grunde eine besondere Art von Dorfentwicklungsprogramm sind, führt NCML in diesem Zusammenhang sogenannte „Area Development Programs“ durch, die in enger Zusammenarbeit mit den Dorfbewohnern geschehen.

Die Schule in Chettikkulam hatte ein Problem: Ein Stück des Weges direkt hinter der Schule war während der Regenzeit regelmäßig überflutet. Ungefähr 30 Kinder konnten dadurch in der Regenzeit nur zur Schule und zum Kinderzentrum kommen, wenn sie einen langen Umweg in Kauf nahmen – das Ergebnis war, dass viele Kinder einfach gar nicht kamen. Aber das ist natürlich keine Lösung. Die Stadtverwaltung wurde zwar wiederholt um Hilfe gebeten, aber es änderte sich nichts: Die 30 Familien, für die dieser Pfad der einzige direkte Weg in die Stadt ist, hatten eben Pech.

Aufgrund der guten Arbeit, die NCML während der letzten Jahre in dieser Gegend geleistet hat, haben die Dorfbewohner großen Respekt vor ihnen. Sie waren sich sicher: NCML hat immer eine Antwort auf unsere Probleme. Also sprachen sie mit den örtlichen NCML Mitarbeitern und baten um Hilfe.

Die einfachste Lösung für dieses Problem war, das Wasser unter der Straße hindurch zu leiten. Die NCML Mitarbeiter kauften zwei Kanäle, die lang genug waren, um unter dem Weg hindurch zu reichen. Dann forderten sie die Erwachsenen des Dorfes dazu auf, ihnen bei der Installation zu helfen. Ungefähr 20 Männer kamen, um ihr Dorf in dieser Sache zu unterstützen. Nach einem Tag harter Arbeit waren die beiden Kanäle gelegt und mit Zement und Erde bedeckt.

Im Dezember begann der Regen. Normalerweise hätten die Menschen sich schon längst andere Wege gesucht. Aber dieses Jahr hat der Regen keinen negativen Einfluss auf die Familien, die diese Straße benutzen. Das Wasser sammelt sich nicht auf dem Weg. Es fließt durch den Kanal und die Menschen und Fahrzeuge können ohne Behinderung zur Stadt und wieder zurück kommen. Auch die Kinder kommen jetzt weiterhin regelmäßig zur Schule. Und ihre Eltern brauchen sich keine Sorge mehr machen, dass die kleinsten Kinder in der früher überfluteten Straße ertrinken könnten.

 

Hände waschen – gar nicht so einfach! (Bericht vom Frühjahr 2016; freie Übersetzung)

Während der letzten Jahre hat NCM Lanka immer wieder versucht, den Kindern in Kinderzentren beizubringen, dass man sich ordentlich die Hände waschen muss, bevor man isst und nachdem man auf Toilette war, um Krankheiten zu vermeiden und Bakterien nicht zu verbreiten. Die Kinder haben zwar schnell verstanden, warum das wichtig ist und wie man sich die Hände so wäscht, dass sie auch wirklich sauber sind – trotzdem setzten nur wenige Kinder dies wirklich in die Tat um. Der Hauptgrund dafür war die Zugänglichkeit zu Wasser. In städtischen Gebieten, wo die Schulen besser ausgestattet sind, ist das zwar kein Problem. Aber in den Dorfschulen, in denen NCMLs Kinderzentren stattfinden, bekommt man Wasser in der Regel nur aus einem offenen Brunnen, der 60–70 Meter entfernt ist von den Toiletten und Klassenzimmer. Die Kinder müssen sich das Wasser in einem Plastikbehälter oder Eimer holen, und damit ist es nicht einfach, die Hände ordentlich zu waschen, jedenfalls nicht beide Hände mit Seife.

Um dieses Problem zu lösen, setzte NCM Lanka sich erst einmal ein Ziel: dass bis zum Jahresende in 60% der Fälle die Kinder ihre Hände richtig waschen und bessere Hygiene haben. Zuerst einmal redeten die Mitarbeiter mit den Kindern darüber und erklärten ihnen noch einmal, wie wichtig diese Hygiene ist, und sprachen auch mit den Lehrern und Schulleitern darüber.

NCM Lanka bemüht sich in allen Aspekten der Kinderzentren darum, dass Aktivitäten kindergerecht sind und auch Lerninhalte so gestaltet werden, dass sie für Kinder am besten zu verinnerlichen sind. „Bildung durch Spiele“ ist ein gutes Beispiel dafür. Die Kinder gehen unter anderem auch deshalb gerne zum Kinderzentrum, weil sie dort viel Spaß haben.

In diesem Sinne also machten die Mitarbeiter von NCML sich Gedanken, wie sie Händewaschen zu einer interessanten Aktivität für die Kinder machen könnten, die sich dann irgendwann zu einer Gewohnheit entwickelt. Sie hatten schon beobachtet, dass Wasserspiele für die Kinder immer sehr attraktiv sind. Es ging also darum, ein Programm zu entwickeln, dass sowohl für die Kinder interessant ist, als auch die grundlegenden Ziele erreicht.

Da es kein sauberes fließendes Wasser auf den Schulhöfen gibt, führte NCM Lanka nahe der Toiletten und im Bereich der Klassenzimmer sogenannte „Tippy Taps“ ein. Dabei wird Wasser in einen größeren Behälter gefüllt, der durch einen mit dem Fuß betätigten Hebel gekippt wird, sodass die Kinder beide Hände frei haben, um sich ordentlich mit Seife die Hände zu waschen. Die Tippy Taps machen den Kindern Spaß und NCM Lanka hofft, dass sie so ermutigt werden, die Hände nach der Toilette und vor dem Essen ordentlich zu waschen.

Wie erwähnt hatte NCML schon vorher versucht, den Kindern richtiges Händewaschen beizubringen, aber ohne vollen Erfolg. Da die Tippy Taps in den Schulen, in denen sie bereits installiert wurden, bisher gut genutzt werden, plant NCML, bis Ende Mai in allen Schulen Tippy Taps zu installieren, sodass das Ziel von 60% Erfolg beim Händewaschen bis Dezember erreicht werden kann.

 

© 2016 Helping Hands e.V. Bitte diesen Bericht (auch nicht auszugsweise) nicht ohne schriftliche Genehmigung weiterverwenden.

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