Wortwörtlicher Spatenstich für neues Projekt in Madagaskar

Die Bedingungen könnten günstiger nicht sein. Es hat tatsächlich einmal geregnet. Der Boden ist locker und zumindest die wenigen vorhandenen Wasserbehälter sind voll. Die seit letztem Sommer laufenden Vorbereitungen und Planungen sind auch so gut wie abgeschlossen.

Es geht also endlich los! In dieser Woche beginnt unser lokaler Partner damit, 150 Haushalte im trockenen Süden Madagaskars dabei zu unterstützen, ihre Landwirtschaft auf die zunehmend dürren Verhältnisse anzupassen, um sich so nachhaltig und langfristig selbst versorgen zu können. Aber ganz ohne Wasser ist auch das nicht möglich. Deshalb kam der letzte Regen grade richtig.

Durch die anhaltenden Trockenzeiten ist eine Hungersnot – auf Malagassi auch „Kere“ genannt – vor allem im Süden Madagaskars schon seit vielen Jahren zu spüren. „Die Nahrungsmittelproduktion geht zurück. Und das obwohl 80 % der Bevölkerung landwirtschaftlich arbeiten. Auch die Regierung ist angesichts dieser Situation machtlos“ erklärt Therese, die Projektleiterin vor Ort.

In der besonders schwer betroffenen Region um Andranovory werden deshalb von unserem lokalen Partner nun theoretische und praktische Schulungen zu alternativen Anbaumethoden durchgeführt. In diesen lernen die Familien z.B. durch Waldfeldbau und „short-cycle“ Gemüseanbau, höhere Erträge zu erzielen. Vor allem aber findet über das ganze Jahr verteilt eine regelmäßige persönliche Betreuung der Projektteilnehmer durch lokale Schulungsleiter statt. In diesen Besuchen werden Ergebnisse bewertet, Methoden angepasst und es kann auf individuelle Probleme eingegangen werden.

Anfänglich werden darüber hinaus alle notwendigen Materialen zur Verfügung gestellt, Saatgut verteilt und ein nahegelegener Wasserspeicher errichtet. Auch wenn bei ausbleibendem Regen zur Befüllung des Speichers mit einem LKW Wasser aus dem nächsten Fluss geholt werden muss, reduziert dieser Speicher lange beschwerliche Wege des Wasserholens. So senkt er außerdem die Kosten, die viele Familien für den Transport aufbringen müssen.

Parallel sollen gemeinschaftliche Strukturen gestärkt werden, damit auch auf Dorfebene Ressourcen gebündelt, Synergien genutzt und Probleme gemeinsam angegangen werden können.

Auf diese erste Phase der praktischen landwirtschaftlichen Schulungen folgt nächstes Jahr eine weitere Schulungs-Phase, um die angebauten Produkte richtig vermarkten und verkaufen zu können und so die Chancen auf ein eigenes Einkommen zu erhöhen.

Wenn auch Sie gerne den Familien in Madagaskar eine helfende Hand reichen möchten, nutzen Sie gerne das Online-Spende Formular mit Vermerk „Ernährungssicherung in Madagaskar“.

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