Eine Aula für die Ashrafieh-Schule in Amman

Schule in Jordanien ist dankbar für neuen Raum zur Charakterförderung

„Wir möchten eine Schule sein, die eine verantwortungsbewusste Generation ausbildet – Kinder bzw. Erwachsene, die Verantwortung übernehmen für sich selbst, aber auch für ihr Umfeld. Eine Generation, die das Gelernte weitergibt an andere, und die den Herausforderungen des Lebens gewachsen ist. Wir möchten ein gutes Lernumfeld schaffen für die Kinder, wir möchten Charakter stärken, wir möchten wie eine Familie sein, deren Mitglieder sich gegenseitig unterstützen und das Leben miteinander teilen.“ (Rektorin)

Die Schule in Amman, Jordanien, befindet sich in Ashrafieh, einem der sozialschwächsten Gebiete der Stadt. Vor 70 Jahren wurde die Schule für armenische Flüchtlinge gegründet; heute lernen dort syrische, irakische, ägyptische und jemenitische Kinder gemeinsam mit jordanischen Schülern. Das ist in Jordanien nicht selbstverständlich, da in staatlichen Schulen Flüchtlings- bzw. Migrantenkinder stark abgegrenzt werden und nicht mit einheimischen Kindern lernen dürfen. Doch in der Schule in Ashrafieh lernen diese Kinder gemeinsam wie in einer Familie.

„Rashidi* war früher an einer öffentlichen Schule. Dort hat er sehr gelitten und ist ständig gemobbt worden. Als er zu uns kam, war ihm zuerst gar nicht bewusst, dass er jetzt an einem sicheren Ort ist. Unsere Lehrer kümmerten sich sehr um ihn und ermutigten ihn, sodass er im Unterricht gut aufholte und auch erkennen konnte: Hier bin ich zuhause, hier bin ich angenommen. Das hat sein Verhalten sehr positiv verändert.“

Selbst muslimische Familien senden ihre Kinder am liebsten hierher, weil sie in dieser Schule ein sicheres und respektvolles Umfeld erfahren. Für die meisten ist das Schulgeld eine große Herausforderung, denn als Tagelöhner oder Bauarbeiter reicht ihr Einkommen nur gerade für Miete, Nebenkosten und Lebensmittel; deshalb werden die Schulgebühren möglichst niedrig gehalten. Davon lassen sich gerade so die Lehrergehälter bezahlen; für dringende Renovierungen oder notwendige Umbauten müssen andere Gelder generiert werden.

Dank der großzügigen Unterstützung des Berliner Joggathons konnte im vergangenen Sommer ein wichtiger Umbau an der Schule vorgenommen werden. Bisher stand in den alten Schulgebäuden kein Raum zur Verfügung, in dem sich mehr als 20 oder 30 Personen auf einmal versammeln oder größere Treffen stattfinden konnten. Um diesen Raum zu schaffen, wurde eine Dachterrasse gefestigt, ummauert, renoviert und so als Versammlungsraum bzw. Aula ausgebaut. Dort können nun 80 bis 100 Personen zusammenkommen.

Die Aula wurde im vergangenen Schuljahr schon eifrig genutzt: für wöchentliche Lehrertreffen, Workshops, Feierlichkeiten, Elternabende,  Wahlfächer und Schülerversammlungen.

„Die Aula spielt eine entscheidende Rolle dabei, die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler durch verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen zu fördern“, drückt die Rektorin ihre Dankbarkeit aus. „Ihre multifunktionale Nutzung hat die Beziehungen innerhalb der Schulgemeinschaft gestärkt und die Kommunikation zwischen Schülern, Eltern und Mitarbeitern verbessert.“

 

Helping Hands e.V. fördert die Ashrafieh-Schule in Amman seit vielen Jahren, vornehmlich durch Kinderpatenschaften. Das Aula-Projekt wurde ermöglicht durch Spenden aus dem Berliner Joggathon 2023 – ein herzliches Dankeschön an alle, die sich daran beteiligt haben!

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