Weihnachtsfreude in Bulgarien

Damit Kinder in Vidrare weiter zur Schule gehen können

Mancher mag sich fragen, warum wir seit zwei Jahren keine Weihnachtspäckchen mehr nach Bulgarien senden. Das ist ganz einfach: Die jahrelange Päckchenaktion hat dort so einen Unterschied gemacht, dass die Menschen vor Ort nun selber den bedürftigen Familien in ihren Dörfern unter die Arme greifen. Unsere Kollegin vor Ort, Zhaneta Georgieva, berichtet von dieser begeisternden Entwicklung:

„Was den Dienst hier angeht, so ist es erstaunlich, was die Weihnachtspäckchen bewirkt haben. Sie haben den Menschen in unserer Gegend ein klares Beispiel dafür gegeben, wie man seine Nachbarn sieht und ihnen hilft. Gelobt sei Gott dafür, dass er die Herzen und den Verstand der Menschen geöffnet hat, damit sie beginnen, einander zu helfen und zu versuchen, Wege zu finden, ihr eigenes Leben zu ändern und zu verbessern.

Ich freue mich, dass dies nicht nur eine einmalige Aktion ist, sondern eine gute Gewohnheit wird. Vor zwei Wochen kam einer der reichsten Männer der Gemeinde auf mich zu und fragte, wie er helfen könne. Ich erzählte ihm, dass die meisten der Schulkinder keine guten Winterschuhe haben. Er beschloss, jedem Schüler ein Paar warme Winterschuhe zu kaufen, und jetzt haben wir glückliche Schüler, die mit warmen Füßen herumlaufen. Andere Leute boten an, Jacken und Lebensmittelpakete für die ärmsten älteren Menschen und Familien zu kaufen.

Ich bin wirklich dankbar für diese Entwicklung und preise Gott. Das macht alle Bemühungen wertvoll, und ich danke euch für euer Engagement und euren Fleiß bei allem, was ihr tut!“

Natürlich gibt es trotzdem noch den einen oder anderen Bedarf vor Ort, der mit einer lokalen Spende nicht unbedingt gedeckt werden kann. Deshalb hatten wir ja auch im Rahmen der Weihnachtspäckchenaktion um Spenden für ein zusätzliches „Weihnachtsfreude-Projekt“ in Bulgarien gebeten. Und dieses Projekt können wohl die meisten dieses Jahr gut nachvollziehen: Mittel werden benötigt, um die Schule in Vidrare weiter heizen zu können, damit die Kinder ihre Schulbildung nicht unterbrechen müssen. Zhaneta erklärt:

„Ein Bereich, in dem wir Hilfe brauchen, ist das Füllen des Propantanks zur Beheizung der Schule. Das Budget dafür ist begrenzt und reicht nicht für den gesamten Winter. Unser Ziel ist es, die Kinder in der Schule zu halten und nicht ins Internet zu gehen, denn das wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Aufgrund der steigenden Benzinpreise hat die Regierung den Schulen geraten, auf Fernunterricht umzustellen, aber diese Form ist für unsere Schüler nicht geeignet. Zwei Drittel von ihnen haben zu Hause keinen Internetzugang, weil ihre Familien es sich nicht leisten können.  Wenn es also eine Möglichkeit gibt, bei den Heizkosten zu helfen, sind wir dankbar.“

Dank der großzügigen Spenden für unsere Weihnachtsaktion können wir noch vor Weihnachten die benötigten Mittel nach Bulgarien weiterleiten, damit dort weiter Schule stattfinden kann. Die Schule in Tarnava, die wir letztes Jahr ebenfalls bei den Heizkosten unterstützt hatten, hat bereits die nötigen Mittel erhalten.

Nachhaltige Veränderung – das können unsere bulgarischen Kollegen in vielen Bereichen beobachten. Dazu trägt unter anderem auch ein Theaterprojekt im Dorf Dzurovo bei, das wir durch regelmäßige Spenden in diesem Jahr unterstützen konnten. Am 29. Dezember findet dort eine große Theateraufführung statt – danach werden wir eine weitere „Geschichte der Veränderung“ erzählen.

„Euer Engagement ist ein wichtiger Teil einer positiven Entwicklung hier und ich kann euch nicht genug dafür danken!“ (Zhaneta)

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