Tolles Team, tolles Projekt, tolle Menschen, tolles Land (ich hoffe ich habe nichts Tolles vergessen) – so in etwa lässt sich paXan Armenien 2019 zusammenfassen.
Zu siebt machten wir uns auf den Weg nach Jerewan, der Hauptstadt von Armenien, und wurden herzlich von den Menschen der dortigen Gemeinde begrüßt, mit denen wir eine Woche lang zusammenarbeiten durften. Unsere zwei großen Aufgaben bestanden darin, bei einer Ferienkinderwoche auszuhelfen und den Hof in einen Platz zum Verweilen und Spielen für die Kinder umzugestalten.
Gleich nach unserer Ankunft am späten Nachmittag stellten wir überrascht fest, dass alles Baumaterial schon da war, und legten direkt los, dieses von der Straße zur Baustelle zu tragen. Insgesamt waren es sechs gefüllte Paletten mit roten und grauen Pflastersteinen. Auch Nachbarskinder halfen spontan mit und die Sprachbarriere war vergessen. So lernten wir von Tag Eins die Nachbarn kennen, die die Woche über interessiert unsere Fortschritte beobachteten.
Um den Spielebereich pflastern zu können, wurde zunächst ein Bett aus einem Kies-, Sand- und Zement-Gemisch (so macht man das in Armenien scheinbar) hergestellt. Während die einen die Grundlage für die Pflastersteine vorbereiteten, räumten die anderen das Grundstück auf, entfernten Gestrüpp und fällten einen verdorrten Baum. Außerdem kamen die Damen im Team auf die Idee, den Spielebereich durch ein kindergerechtes Wandbild farbenfroher zu gestalten.
Vormittags fand während der Woche die Kinderwoche mit bis zu 80 Kindern statt, die von den Teens und jungen Erwachsenen federführend vorbereitet und durchgeführt wurde. Es war begeisternd zu sehen, mit wie viel Freude und Energie die Mitarbeiter durchs Programm leiteten. Uns als paXan-Team fiel hier eine vergleichsweise kleine Aufgabe zu. Wir betreuten die Kinder bei Bastelarbeiten und spielten Spiele mit ihnen – die Löwenmasken als auch das Plumpsackspiel waren dabei die Highlights.
Nachmittags arbeiteten wir bei sehr hohen Temperaturen weiter an unseren Pflastersteinen oder Gemälde und wurden richtig kreativ, uns Schattenvorrichtungen zu bauen, um uns zumindest etwas vor der kräftigen Sonne zu schützen. Trotz Hitze und gesundheitlicher Herausforderungen war die Stimmung im Team durchweg positiv und sorgte für ein wirklich schönes Miteinander.
Neben der Arbeit sind es Begegnungen mit den Menschen vor Ort, die uns ins Erinnerung bleiben. Seien es die zwei bis drei Frauen, die uns kulinarisch verwöhnten und zeigten, was armenische Gastfreundschaft heißt, die Kinder, die eifrig ihre Englischkenntnisse auspackten, oder die Männer, die uns geduldig die Kunst des armenischen Pflasterns beibrachten.
Gegen Ende unserer Zeit lies es das Projektgeld zu, dass wir einen Basketballkorb und Bälle anschafften. Die Freude war groß und der Korb im Nu von den Kindern eingeweiht. Auch das Wandbild fand regen Anklang. So waren wir amüsiert zu erfahren, dass Familien aus der Nachbarschaft bereits Fototermine vor dem Gemälde vereinbarten.
Neben der eigentlichen Arbeit und dem Projekt hat ein paXan-Team aber auch immer weitere Dimensionen. Eine davon ist der Bildungsaspekt, und so beschäftigten wir uns während unserer Zeit dort auch mit der Geschichte des Landes, der Kultur, dem Essen, den Herausforderungen der Menschen dort und vielem mehr. Jeden Abend sprachen wir als Team über die Erfahrungen des Tages und konnten so das Erlebte reflektieren.
Im Nachhinein wünschen wir uns, dass der Spielebereich wirklich in der Gegend zu einem Ort wird, wo Kinder und Jugendliche einen sicheren Platz vorfinden, an dem sie toben und spielen können, wo sie aber auch jemanden vorfinden, der ihnen zuhört und einfach für sie da ist.
Anne Magin und Christoph Nick für das paXan-Team Armenien