paXan 2016 auf den Philippinen glich in so mancher Hinsicht einer kleinen Expedition, da wir unsere Zeit auf der schönen Hauptinsel in einer doch recht abgeschiedenen Gegend in der „Mountain Province“ verbrachten. So stand nach Ankunft in Manila erst einmal noch eine eigentlich fünfstündige Busfahrt an, die unsere Fahrerin aber innerhalb von vier Stunden zurücklegte (gut, dass es dunkel war). Schließlich kamen wir am Philippine Nazarene College (PNC) in Baguio an. Nach etwas Rast fuhren wir am nächsten Tag erneut zwei Stunden mit Vans in eine weitere Stadt, wo wir unseren Proviant für die nächsten Tage einkauften – einschließlich drei Säcken Reis und fünf lebenden Hühnern (so sind sie besser haltbar). Nachdem wir alle Einkäufe erledigt hatten, hieß es Aufsteigen auf die Ladefläche eines Gemüselasters, der uns in weiteren zwei Stunden über Schotterpisten nach Dengao, einem kleinen Bergdorf von etwa 150–200 Einwohnern, brachte.
Hier verbrachten wir die nächste Woche, in der wir gemeinsam mit den Menschen dort die Schule innen und außen (inklusive der Wellbleche auf dem Dach) und die Gemeinde (Dorfkirche) innen und außen strichen. Da die Gemeinde der größte Raum des Dorfes ist, wird sie neben Gottesdiensten auch für Schulunterricht und Versammlungen genutzt.
Da es im Dorf nur sehr wenige halbwegs hygienische Toiletten gab (um genau zu sein: eine), bauten wir auch noch zwei weitere Toiletten – eine für Herren und eine für Damen. Dies war auch insofern wichtig, da die Schule bisher keine Toiletten besaß. Und natürlich gab es auch wieder ein Programm mit den Kindern des Dorfes, die uns alle damit überraschten, wie schnell sie Deutsch lernten.
Aufgrund der täglichen Regenfälle am Nachmittag konnten wir leider das Toilettenhaus nicht mehr ganz fertigstellen, aber wir sind zuversichtlich, dass die Dorfmänner dies auch noch alleine meistern werden.
Nach einer Woche ging es dann mit einem kurzen Sightseeing-Stopp in Sagada zurück zum PNC nach Baguio. Hier mussten wir uns dann schon von zwei Teilnehmern verabschieden, die etwas früher zurückreisten. Der Rest des Teams verbrachte die restlichen Tage damit, einen Konferenzraum des Colleges zu streichen. Dieser sollte in neuem Glanz erstrahlen, da er in Zukunft auch für externe Gruppen für Sitzungen etc. vermietet werden soll und die Schule dadurch hofft, eine neue Einnahmequelle zu erschließen.
Dieser Einsatz war wahrscheinlich von allen paXan-Teams bisher der Einsatz, bei dem die Einheimischen am meisten im Projekt involviert waren. Besonders die Männer waren maßgeblich am Bau der Toilette beteiligt – wir halfen lediglich. Und es waren Männer, die harte Arbeit auf den Feldern gewohnt sind und daher auch tatsächlich ordentlich anpacken konnten. Wie schon auch in den vergangenen Jahren musste man sich also die Frage stellen: „Warum dorthin reisen?“
Gegen Ende des Einsatzes erhielten wir dieses Mal eine sehr interessante Antwort. Erst an einem unserer letzten Tage in Dengao wurde uns erzählt, dass die Dorfbewohner vor unserer Ankunft extra eine traditionelle Zeremonie abgehalten hatten, um sich vor uns und unserem schlechten Einfluss zu schützen. Dazu muss gesagt werden, dass in der Vergangenheit das Vertrauen der Menschen von westlichen Besuchern missbraucht wurde. So kam es auch, dass wir besonders beobachtet wurden.
Warum also dorthin reisen: um zu zeigen, dass man „diesen Christen“ durchaus vertrauen kann und sie vorbehaltlos helfen wollen, ohne eine weitere Agenda zu haben. Und von dem zu urteilen, was uns die Menschen dort zum Abschied gesagt haben, ist diese Botschaft durchaus angekommen.
Christoph Nick