Zehn Jahre Zufluchtsort

Kinderzentrum Kombinat in Albanien blickt auf vergangenes Schuljahr zurück

„Als wir letztes Jahr nach den Sommerferien das Kinderzentrum wieder eröffnet haben, waren die Kinder so glücklich. Endlich wieder was zu tun! Endlich wieder ein Ort, an dem sie bleiben dürfen! Wir haben ihnen geholfen, ihre Schulbücher zu besorgen und einzubinden, damit sie länger halten. Das machen die Kinder richtig gerne! Schulmaterial und Taschen haben sie auch bekommen. Und dann haben wir mit ihnen geübt, was sie im letzten Schuljahr gelernt haben.“

Zehn Jahre ist es her, dass ein paXan-Team in Kombinat, Albanien, ein Kinderprogramm durchführte, durch das im folgenden Jahr das Kinderzentrum Kombinat entstand. Zehn Jahre, in denen Kindern aus den bedürftigsten Familien dieses sozialschwachen Vorortes von Tirana durch Hausaufgabenhilfe, Schulmaterial und weitere Aktivitäten eine ordentliche Bildung ermöglicht wurde. Zehn Jahre, in denen die Kinder einen Ort hatten, an dem sie sich geliebt und angenommen fühlen, ein Zufluchtsort, wo jemand auf sie wartet, der sie kennt und sieht. Die meisten dieser Kinder sind jetzt Jugendliche oder junge Erwachsene, und es sind ihre kleinen Geschwister, die sich nach den langen Ferien so sehr den Start des Kinderzentrums herbei ersehnen. Denn auch nach zehn Jahren ist das Kinderzentrum Kombinat weiterhin ein Zufluchtsort für zahlreiche Kinder des Ortes.

Gesti, lokaler Pastor und Gründer des Kinderzentrums, blickt auf das Schuljahr 2023-24 zurück:

„Im September kamen zwei unserer jüngsten Kinder zum ersten Mal in die Schule. Sie waren aufgeregt und etwas ängstlich, aber wir sind mit ihnen zur Schule gegangen, und das hat ihnen geholfen.

Wir haben auch ein paar neue Gesichter im Zentrum. Mit dem Rathaus haben wir eine gute Beziehung aufgebaut, und sie besuchen uns regelmäßig; wir sprechen über die Herausforderungen der Kinder und sie laden uns zu ihren Treffen ein. Im Herbst hatten die Sozialarbeiter uns gebeten, vier weitere Kinder aufzunehmen, die aus schwierigen Verhältnissen kommen – das zeigt, dass wir immer bekannter werden im Ort und sie für unseren Dienst dankbar sind.

Es war gar nicht so einfach, diese Kinder zu integrieren – zwei Mädchen, zum Beispiel, kommen aus einer Roma-Familie, die Eltern sind Analphabeten und haben die Kinder immer alleine zuhause behalten. Dadurch hatten sie früher gar keinen Kontakt zu anderen Kindern, und waren anfangs sehr schüchtern und distanziert. Aber jetzt haben sie sich total verändert, sie fühlen sich geliebt und umsorgt, und wollen die ganze Zeit nur im Kinderzentrum bleiben.

Die Schulen, mit denen wir kooperieren, unterrichten weiterhin in zwei Schichten, daher haben wir im Kinderzentrum zwei Gruppen, eine vormittags und eine nachmittags, insgesamt 34 Kinder. Wir sind so dankbar für den tollen Einsatz unserer Mitarbeiter – Lehrerin Vera und ihre liebevolle Hingabe für die Kinder – Eda, die sich mit um die Familien kümmert– die Jugendlichen aus der Gemeinde, die ihre Zeit investieren um zu helfen – und natürlich Mama Vera, die jeden Tag mit viel Liebe die warmen Mahlzeiten kocht. Die Kinder sind so glücklich über das Essen und holen sich mit Begeisterung einen dritten oder vierten Teller voll; manchmal lächeln wir darüber, aber dann erinnern wir uns, dass das für viele Kinder die einzige Mahlzeit am Tag ist.

Das letzte Schuljahr war voller besonderer Aktivitäten. Dieses Jahr konnten wir den Besuch einer mobilen Zahnarztklinik organisieren – das war dringend nötig – und kümmern uns um die medizinische Versorgung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen wie Diabetes. Wir haben die Geburtstage der Kinder gefeiert und natürlich Weihnachten und Ostern – die Weihnachtsfeier gemeinsam mit den Eltern ist für die Kinder der Höhepunkt des Jahres! Im Sommer hatten wir noch ein Ferienprogramm; besonders die Wasserspiele haben die Kinder genossen.

Wir freuen uns so, den Fortschritt im Leben der Kinder zu beobachten und von Eltern und Lehrern die guten Berichte zu hören! Am Ende des Schuljahres haben die Kinder Zeugnisse bekommen und wir haben mit ihnen die tollen Ergebnisse gefeiert. Manche der Kinder sind die besten in ihrer Klasse – was für einen Unterschied macht es doch, wenn Kinder einen Ort haben, an dem sie geliebt werden und sich jemand um sie kümmert!

Jetzt sind wir ins neue Schuljahr gestartet. Ein Schuljahr, das viele Herausforderungen bringen wird, und viele wundervolle Momente. Danke, dass ihr uns auf dieser Reise begleitet!“

 

Das Kinderzentrum in Kombinat finanziert sich unter anderem durch Patenschaften. Wenn Sie ein Kind in diesem Kinderzentrum unterstützen möchten, dann wählen Sie bitte auf dem Patenschaftsformular als Region „Osteuropa“. Selbstverständlich können Sie das Kinderzentrum auch durch eine Spende unterstützen; dann wählen Sie bitte bei der Online-Spende „Kinderzentrum Kombinat (Albanien)“.

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