661 Weihnachtspäckchen machten sich Anfang Dezember in zwei LKWs von Gelnhausen in Mittelhessen auf den langen Weg ins rumänische Siebenbürgen und in die bulgarischen Berge. Nur wenige Tage später trafen sie dort ein, und die Weihnachtspäckchen wurden mit derselben Begeisterung von fleißigen Helfern entladen wie in den Vorjahren.
Ein Kollege in Rumänien berichtet über die Verteilung in einer Roma-Siedlung:
“Wir hatten eine wirklich gesegnete Zeit dabei, die Päckchen zu verteilen – in jedem einzelnen Haus, das wir betreten haben. Manche weinten Tränen der Freude und Dankbarkeit. Viele Menschen, denen wir ein Päckchen gaben, sind sehr einsam. Ich glaube, dass für einige von ihnen dieses Päckchen das einzige ist, was sie diesen Weihnachten erhalten werden. Im Namen dieser Menschen möchte ich mich ganz herzlich bei euch bedanken!”
Und unsere Kollegin in Bulgarien erzählt:
Penka (Name geändert) ist neun Jahre alt und lebt in Vidrare, einem Dorf in den bulgarischen Bergen. Als Baby wurde sie tief im Wald ausgesetzt; niemand weiß, wer ihre biologischen Eltern sind. Eine Familie, die dort im Wald wohnte, fand das kleine Mädchen und nahm sie mit nach Hause, obwohl sie selbst sehr arm sind. Die Behörden halfen ihnen, alles Gesetzliche zu regeln, und Penka wurde ein Teil der Familie.
Als das Mädchen älter wurde, merkte ihre Adoptivfamilie, dass sie einige Schwierigkeiten hatte und sich geistig und körperlich nicht so gut entwickelte. Aber weil sie Penka liebten, kümmerten sie sich weiter um das Kind, anstatt sie in ein Heim zu geben. Mit 5 Jahren, als Penka begann, den Kindergarten in Vidrare zu besuchen, war sie hyperaktiv und konnte noch überhaupt nicht sprechen. Aber ab diesem Moment wurde alles anders für sie! Denn im Kindergarten wurde sie von einer sonderpädagogischen Lehrerin individuell betreut und erhielt auch andere fachkundige Hilfe. Jetzt ist Penka in der zweiten Klasse; das Sprechen hat sie längst gelernt.
Der Bürgermeister von Vidrare setzte sich dafür ein, dass Penkas Familie aus den Bergen in ein Haus im Dorf ziehen konnte, für das sie keine Miete zahlen müssen. Andere Dorfbewohner halfen der Familie, genügend Holz für den Winter zu sammeln. Das ist eine große Hilfe – und dank der Unterstützung des Bürgermeisters konnte die Mutter sogar eine Arbeitsstelle finden. Trotzdem ist die Familie weiterhin sehr arm und hat kaum etwas übrig; für Geschenke und auch manche notwendige Dinge reicht es nicht. Deshalb freute die Familie sich ganz besonders über das Weihnachtspäckchen! Penkas Mutter sagte:
“Alles in diesem Päckchen war so dringend notwendig! Ich würde nie Vitamine kaufen, auch wenn ich weiß, dass sie nötig sind. Und ich würde nicht mal im Traum dran denken, Gummibärchen zu kaufen, weil sie so sehr teuer sind. Durch dieses Päckchen war unser Weihnachtsfest ganz außergewöhnlich! Es macht mich so glücklich zu wissen, dass es in einem weit entfernten Land Menschen gibt, die an uns denken. Vielen, vielen herzlichen Dank!!!”
Seit etlichen Jahren entsendet Helping Hands allweihnachtlich Hilfstransporte nach Rumänien und Bulgarien. Die Weihnachtspäckchen, gefüllt mit allerlei Lebensmitteln und Hygieneartikeln, werden an bedürftige Kinder, Familien und ältere Menschen verteilt und sind oft das einzige Geschenk, das diese Menschen erhalten. Auch in diesem Jahr haben sich zahlreiche Einzelpersonen und Familien im Main-Kinzig-Kreis und ganz Deutschland an der Weihnachtspäckchenaktion beteiligt. Im Namen aller Beschenkten bedanken wir uns für diesen Einsatz!