Die Republik Moldau gilt als das ärmste Land Europas und kämpft besonders zurzeit mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Themen. Die Rate von Suchtkranken ist extrem hoch, das Bruttoinlandsprodukt sehr niedrig. Hinzu kommen Flüchtlinge aus der Ukraine und natürlich die Nähe zu eben diesem Nachbarn.
So waren unsere Erwartungen entsprechend niedrig, als wir uns als kleines paXan-Team mit vier Personen auf den Weg in die moldauische Hauptstadt Chișinău machten, und wir wurden äußerst positiv überrascht. Wir wurden empfangen von sehr freundlichen und offenen Menschen, einer Gemeinde, der die Suchtkranken ein großes Anliegen sind, von sauberen und gepflegten Dörfern und Städten mit viel Grünfläche und von sehr viel sehr gutem Essen.
Die Gemeinde, die einzige im Land, ist eine sehr lebendige Gemeinschaft, in der alle Altersgruppen repräsentiert sind und die ein großes Herz für suchtkranke Menschen hat. So werden betroffene Menschen aktiv in der Stadt angesprochen und zu über die Woche verteilten Aktivitäten wie ein Café-Abend eingeladen. Hier finden die Personen Menschen, die sie nicht verurteilen, die ihnen offen zuhören und helfen wollen, sich von ihren Süchten zu befreien. Für Personen, die einen Entzug benötigen und diesen auch verfolgen wollen, existiert eine Partnerschaft mit einem Rehabilitationszentrum in Ratus, einem Dorf etwas außerhalb der Stadt. Hier können bis zu 12 Personen Hilfe bekommen, wobei die meisten Betten bis vor kurzem für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung gestellt wurden. Das Haus wurde vor zwei Jahren von einer älteren Frau an eine andere Gemeinde geschenkt, mit der die Kirche des Nazareners vor Ort sehr eng zusammenarbeitet.
Als Team haben wir in den ersten Tagen unseres Einsatzes einige Renovierungsarbeiten, primär Spachtel und Streicharbeiten, in der Gemeinde durchgeführt sowie dann den Eingangsbereich des Zentrums weiter ausgebaut. Ein Vorraum sowie die Außentreppe wurden gefliest, gespachtelt und für die nächsten Arbeitsschritte vorbereitet. Vom Projektgeld konnte ferner ein neuer Zaun bestellt werden, der in der nächsten Zeit montiert werden soll.
Wir sind dankbar für die Unterstützung durch Gebete und Finanzen und freuen uns darauf, näher über unsere Erfahrungen berichten zu können.
Und da nach paXan auch gleichzeitig vor paXan ist, hier noch ein Hinweis: Voraussichtlich im September 2023 soll es für einen weiteren Einsatz nach Afrika gehen. Wir sind gerade dabei, die Details für ein Projekt zu definieren. Wer Interesse an einer Teilnahme hat (18- bis 30-Jährige), darf sich gerne jetzt schon bei Christoph Nick melden: christoph.nick@helpinghandsev.org
Christoph Nick für das paXan-Team