paXan 2019 Georgien: YES!!!

„YES!!!“ – Das war schon nach kürzester Zeit das Motto unseres paXan-Einsatzes in Georgien.

„YES!“, wenn wir morgens in der Martkopi Pension für Menschen mit Behinderung, unserem Einsatzort, ankamen und schon im Hof von zahlreichen Heimbewohnern stürmisch begrüßt wurden.

„YES!“, wenn wir durch die Gänge zu unserem Baustellen-Raum marschierten und mutig auf Georgisch „Gamardschoba“ in alle Richtungen riefen.

„YES!“, wenn unsere Freunde erwartungsvoll hereinlugten, um den Fortschritt an ihrem Music & Entertainment Center zu bestaunen („YES!“ auch an den Tagen, an denen es noch so gar nicht nach Music & Entertainment Center aussah …) oder auch mal ein bisschen mitzuhelfen.

„YES!“ mit unerschütterlicher Herzlichkeit und Freude, ob wir zur Mittagspause liefen, in den Hof um Material auszuladen, oder uns abends müde aber zufrieden auf den Heimweg machten.

Und „Yes!“ – YES!“ – „YESSSS!!!“ am letzten Nachmittag beim großen Einweihungsfest, wo einfach nur begeistert gemeinsam gefeiert wurde.

Nach acht Tagen auf der Baustelle gab es auch wirklich guten Grund zum Feiern: Ein öder, leerer Aufenthaltsraum hatte sich tatsächlich in ein erstklassiges Music & Entertainment Center verwandelt. Zu acht hatten wir es gemeinsam angepackt (und einen riesen Spaß dabei!): die Wände gespachtelt und gestrichen; den alten, maroden Fußboden entfernt und wunderschönes neues Laminat verlegt sowie Leisten gebeizt und angebracht; eine stabile, breite Bühne mit Rollstuhlrampe gezimmert, mit Teppich versehen und die Ecken verletzungssicher abgerundet; zwei gigantische Schalldämpfer gefertigt, die vor Ort noch künstlerisch gestaltet werden; fünf Regenmacher gebastelt und in liebevoller Detailarbeit fünf Cajons gebaut (Marke: paXan!); Tontechnik installiert und schließlich noch Vorhänge aufgehängt und Stühle gekauft, sodass ein richtiger kleiner Theatersaal entstanden ist.

Und konnte das Ergebnis sich sehen lassen? YES – zweifellos!

Aber der Raum war ja nicht nur zum Anschauen da, und deshalb wurde am Freitagnachmittag gründlich Einweihung gefeiert. Denn wie bei allen paXan-Einsätzen standen auch bei diesem Einsatz die Menschen im Mittelpunkt: Menschen, die schon lange nicht mehr „die Heimbewohner“ für uns waren, oder gar „Menschen mit Behinderung“, sondern Freunde mit Namen und individuellem Charakter, mit denen wir acht Tage das Leben geteilt und Erinnerungen geschaffen hatten. Die Einweihungsfeier war dann auch keine langweilige Zeremonie, sondern ein überschwengliches, ohrenbetäubendes, leidenschaftliches Fest: Da wurde gemeinsam gesungen und getanzt, Cajon getrommelt und gejubelt und gelacht. Und da waren auch plötzlich alle Barrieren verschwunden: Sprache, Mobilität, geistige Fähigkeiten – denn wer tanzen möchte, kann das auch im Rollstuhl, und wer singt und feiert, der ist mit dem Herzen dabei.

Und das ist es schließlich, was uns als paXan-Team besonders deutlich geworden ist: dass es manchmal reicht, einfach „YES!“ zu sagen – „JA“ zu kulturellen und persönlichen Unterschieden; „JA“ zu einer offenen Tür, die Freunde nicht als „Arbeitsunterbrechung“ sieht; „JA“ zu verschiedenen Begabungen und auch zu den Eigenarten, die etwas gewöhnungsbedürftig sind … einfach ein „Ja, du bist wertvoll, genau so wie du bist!“

Dorli Gschwandtner für das paXan-Team Georgien

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